Herz der Schweiz
Der Gotthard ist kein gewöhnlicher Berg. Von seinen Höhen beginnen die
grossen Flüsse Rhein, Rhone, Reuss und Tessin ihren Lauf. An seinem
felsigen Massiv treffen auch die verschiedensten Sprachen und Kulturen
zusammen. Und sogar das Wetter ist oft diesseits und jenseits des
Gotthards verschieden. Kurz: Der Gotthard ist in mehrerer Hinsicht ein
Berg, der die Gegend in ein Dies- und ein Jenseits trennt. Gleichzeitig
ist er aber auch ein Durchgang, der eine Verbindung zum anderen
Bevölkerungsteil herstellt. Dieses seltsame und zugleich packende
Doppelspiel ist wohl der Grund, dass vom Gotthard seit jeher etwas
Faszinierendes ausgeht. Für viele ist er das Herz der Schweizer Alpen,
ja sogar das Herz Europas. Dabei wurde er erstaunlich spät erschlossen.
Erst als es um 1200 den Urschnern gelang, die Schöllenenschlucht mit dem
Bau der Teufels- und der Twärrenbrücke zu bezwingen, wurde das Tor zum
Süden aufgestossen. Schnell wurde der Gotthard zu einer der wichtigsten
die Alpen überquerenden Verkehrsachsen zwischen den deutschen und
oberitalienischen Wirtschaftszentren.